Wie entsteht ein Raum?
Woraus besteht ein Raum?
Wie grenzt sich ein Objekt ab?
Wie interagiert Kunst mit dem Raum?
In den gezeigten Arbeiten werden gewusst Grenzen gezogen, aufgehoben, durchdrungen und verschoben.
Dirk Salz hat KollegInnen ausgewählt, die sich wie er mit der Raumstruktur eines Werks ebenso beschäftigen wie mit den Eigenschaften von Oberflächen. Es geht um Durchlässigkeit und Zugang, um das Schaffen von Ebenen und Formen.
In den Acrylglasobjekten von Christiane Grimm entsteht durch das Überlagern und Komponieren der Platten ein Eindruck von Farbe und Bewegung. Der Raum, der hier aufgebaut wird, bekommt durch Licht seine Dimensionen.
Die Architekturfotografien von Oster+Koezle isolieren dominante Teile von Gebäudestrukturen und schaffen so eigene Kompositionen, in denen sie den Fokus umlegen und Winkel, Kanten und Ecken hervorheben. Man orientiert sich durch den monochromen Hintergrund neu.
Katja Pfeiffer arbeitet mit ähnlichen Absichten, denn auch in ihren Arbeiten geht es um eine neu entstandene Überlagerung, jedoch um einiges dichter und unkonkreter als bei Oster+Koezle. Sie schafft in ihren multimedialen Objekten einen Zusammenhalt der Materialien, der fest verankert und doch provisorisch wirkt.
Pieter Obels setzt sich direkt mit der Verbindung von Raum und Objekt auseinander, indem er spontan mit dem Material agiert. Ungeplant, improvisiert, wie bei einem Tanz, “bewegt” er den Stahl und den Betrachter gleich mit. So entstehen in diesen “Kringeln” auch Schichten, in deren Form der Prozess unmittelbar sichtbar wird.
Alexander Voss macht die Bruchstelle zum Thema: an genau diesem Punkt gibt es Kontakt zwischen den Räumen, zwischen Objekt und Raum, zwischen Realität und Imagination und somit die Möglichkeit, etwas entstehen zu lassen. Eine plane Ebene wird durchlässig gemacht.
Bei Thomas Deyles Arbeiten löst sich die Farbe fast schon in den Raum hinein auf, bleibt jedoch ebenso im Bildfeld haften. Dieses diffuse, sich wie Licht ausbreitende Farbfeld findet sich auch in Salz’ Harzbildern wieder. Eine Begrenzung innerhalb dieser offen schimmernden Ebenen erkennt man erst nach längerer Betrachtung.
Allen gemein ist zwar der Umgang mit Ebenen und Raumgrenzen, jedoch sieht man eindeutig, dass es verschiedene Varianten gibt, die sich in dieser Ausstellung wunderbar ergänzen.
POSITIONS 2. Invited by Dirk Salz.
THOMAS DEYLE | CHRISTIANE GRIMM | PIETER OBELS
OSTER+KOEZLE | KATJA PFEIFFER | ALEXANDER VOß
Eröffnung: Freitag, 7. Juli 2017, 19 Uhr
Ausstellung: 8. Juli – 2. September 2017