Borderlines

Die vier Künstlerinnen der Ausstellung „Borderlines“ arbeiten figurativ, und ihre Figuren sind Grenzgänger, Mischwesen, Chimären, auf die eine oder andere Art. Da findet sich in einer Installation von Wiebke Bartsch eine ältere Dame als lebensgroße Puppe, die mit ihrem Omasessel bereits so verwachsen ist, dass nicht mehr klar ist, wo der Sessel anfängt und die Frau aufhört. In einer weiteren Installation hat der „Bird of Depression“ ein Kind erlegt, und hält seine Beute stolz und comichaft in Schach. Den grellen Inszenierungen der Wiebke Bartsch stehen die leisen und gespenstischen Szenen von Simone Haack gegenüber. Die Kinder und Jugendlichen in ihren Portraits verbergen Unheimliches, und auch in einer harmlosen Landschaft lauert das Böse. Während also Bartsch und Haack sich den psychologischen Untiefen Ihrer Figuren widmen, geht es bei Kerstin Müller-Schiel und Barbara Ring stärker um das künstlerische Experiment. Mit Tusche arbeitet Müller-Schiel die Konturen und räumlichen Überlagerungen ihrer Figuren auf der Leinwand heraus, alltägliche Motive, die einem seltsam vertraut und fremd zur gleichen Zeit erscheinen. Barbara Ring experimentiert mit verschiedenen grafischen Techniken, und dabei entstehen skurrile Kreaturen und Fabelwesen, die Sinnbilder einer menschlichen Verfasstheit sind.

Borderlines
Wiebke Bartsch, Simone Haack, Kerstin Müller-Schiel, Barbara Ring
Bis 10. Januar 2015